Begegnungsorte der Zukunft

Die vierte Dorfwerkstatt widmete sich der Frage, wie sogenannte „Dritte Orte“ als konsumfreie, offene Treffpunkte das soziale Miteinander stärken und gleichzeitig auf klimatische und gesellschaftliche Herausforderungen reagieren können.

„Dritte Orte“ sind mehr als nur Aufenthaltsräume – sie sind offene, konsumfreie Treffpunkte, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich sind. Sie fördern soziale Teilhabe, niederschwellige Begegnung und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. In der Dorfwerkstatt wurde deutlich: Diese Orte können das Rückgrat einer zukunftsfähigen Dorfkultur bilden.

Gesellschaftliche Trends fordern neue Räume

Laut Johann Lefenda (OÖ Landesregierung) verändern Megatrends wie demografischer Wandel, Digitalisierung, Multilokalität und neue Arbeitsformen unsere Lebensrealitäten. Dritte Orte bieten eine Antwort auf diese Entwicklungen, indem sie flexible Räume für Gemeinschaft und Identität schaffen. Entscheidend sei jedoch die konkrete Umsetzung vor Ort – Zukunft entsteht durch aktives Handeln.

Klimafitte Gestaltung als Erfolgsfaktor

Tino Blondiau von der Energie- und Umweltagentur NÖ stellte vor, wie öffentliche Räume klimafit gestaltet werden können:

Regenwasserversickerung
Beschattung und helle Oberflächen
Schwammstadt-Prinzip für Bäume
Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch die Aufenthaltsqualität – wie Beispiele aus Tulln, Amstetten und Horn zeigen.

Ortskerne neu denken

Daniel Brüll von der NÖ Dorf- & Stadterneuerung betonte, dass Ortskerne neu gedacht werden müssen. Herausforderungen wie Leerstand, veraltete Infrastruktur und Klimawandel erfordern neue Strategien:

Funktionale Verdichtung
Qualitative Aufwertung des öffentlichen Raums
Bürgerbeteiligung und kreative Freiräume
Ortskernentwicklung ist ein individueller, dynamischer Prozess, der auf Kooperation und Kommunikation setzt.

Fazit: Dritte Orte als Zukunftsinvestition

Die Dorfwerkstatt zeigte klar: Dritte Orte sind ein wirksames Instrument, um auf gesellschaftliche und klimatische Veränderungen zu reagieren. Sie fördern Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Innovation – vorausgesetzt, sie werden konsequent lokal umgesetzt und die Bevölkerung wird aktiv eingebunden.

Downloads

Protokoll Dorfwerkstatt: Begegnungsorte der Zukunft
Mehr als ein Platz zum Verweilen

dritte Orte
Johann Lafenda (OÖ Landesregierung), Tino Blondiau (eNu), Daniel Brüll (Dorf- & Stadterneuerung)