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Nahversorgung als Schlüssel für lebendige Ortskerne

Exkursion der WKNÖ, der Dorf- & Stadterneuerung NÖ und RegioPlan Consulting machte die zentrale Rolle der Nahversorgung für die Belebung von Ortskernen deutlich. 

Nahversorgertour der WKNÖ

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Gemeindepolitik, Handel und Wirtschaft erhielten im Rahmen der Exkursion am 27. August praxisnahe Einblicke in erfolgreiche Nahversorgungsinitiativen. Im Zentrum stand die Frage: Wie können Nahversorger nicht nur die Versorgung sichern, sondern auch Ortszentren stärken und Gemeinschaft fördern?


Daniel Brüll

Eine funktionierende Nahversorgung setzt die Einbettung in ein ganzheitliches Ortskernkonzept voraus.

„Eine funktionierende Nahversorgung setzt die Einbettung in ein ganzheitliches Ortskernkonzept voraus. Sie ist ein zentraler Baustein, doch ebenso entscheidend sind eine hohe Aufenthaltsqualität im Ortskern sowie eine effektive Infrastruktur. Nahversorger beleben nicht nur den Ortskern, sondern übernehmen auch eine soziale Funktion – sie sind häufig wichtige Treffpunkte für Kommunikation und Begegnung“, betont Daniel Brüll, Ortskernkoordinator der Dorf- und Stadterneuerung.


Gemeinden setzen auf innovative Modelle

Antworten darauf gaben vier Vorzeigeprojekte, die im Zuge der Exkursion besucht wurden.

  • Ober-Grafendorf: Die „Dirndltal Speis“ bietet auf 80 m² regionale Produkte und schafft zusätzliche Absatzmöglichkeiten für landwirtschaftliche Betriebe.
  • Hürm: Nach dem Prinzip „Innen vor Außen“ vereint das neue Zentrum Gemeindeamt, Bank, Wohnungen, Gastronomie, Co-Working-Angebote und öffentliche Flächen. Somit stärkt es den Ortskern als sozialen und wirtschaftlichen Treffpunkt.
  • Krummnußbaum: Ein multifunktionales Gebäude verbindet Wohnen und Nahversorgung, stärkt Produzenten vor Ort und wurde mehrfach für nachhaltige Ortsentwicklung ausgezeichnet.
  • Reinsberg: Seit 2021 betreibt ein Verein „Unser G‘schäft“, ein Hybridgeschäft mit einem Sortiment von 4.000 Produkten. Getragen von Ehrenamtlichen, fördert das Projekt regionale Wertschöpfung und gilt damit als Best-Practice-Modell für nachhaltige Nahversorgung am Land.

Forum Dorf & Stadt und Nahversorgung

Auch beim „Forum Dorf & Stadt“ in Angern an der March im Juni 2025 wurde die Bedeutung der Nahversorgung deutlich. In einer der Dorfwerkstätten wurde aufgezeigt, wie Gemeinden mit neuen Ideen auf aktuelle Herausforderungen reagieren können: von Selbstbedienungsläden mit digitalem Bezahlsystem über multifunktionale Standorte bis hin zu kreativen Betreibermodellen wie in Ollersdorf oder Reinsberg. Gerade angesichts der Tatsache, dass in rund 17 Prozent der Gemeinden die Nahversorgung bereits gefährdet ist, bieten solche Konzepte mögliche Leitfäden für eine zukunftsfähige und lebendige Ortsentwicklung.

Unterstützung für Gemeinden

Mit der Förderaktion NAFES unterstützen Land NÖ und WKNÖ Gemeinden finanziell bei der Umsetzung von Nahversorgungsprojekten, die Ortszentren beleben und regionale Wertschöpfung sichern.


03.09.2025